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Weinbauervortrag
Über die Notwendigkeit des Düngens.
Eine
Betrachtung von Alfred Achammer, Leiter der Firma Italpollina
Deutschland. Generell -
Pflanzen brauchen Stickstoff, Phosphor und weitere Nährstoffe wie
Kalium, Magnesium usw.
- Verbrauch Beispiel für einen ha:
Weintraube:
110 kg Stickstoff / 60 kg / Phosphor 180 kg / Kalium - Es stellt
sich nun die Frage, welcher Dünger ist zu verwenden.
- Es
existiert eine Vielzahl von Düngern. Ich beschränke mich hier auf die
drei am häufigsten benutzten.
Der
mineralische Dünger - Vorteilhaft dabei ist die
relativ preisgünstige Beschaffung. Er ist gut zu lagern, weitgehend
geruchsfrei, einfach auszubringen und gut zu transportieren da er in
kleinen Verpackungen erhältlich ist.
- Von Nachteil jedoch ist,
dass er nicht umweltfreundlich ist. Er wird bei starken Regen leicht aus
dem Boden gespült und kann dadurch nahe gelegene Gewässer
verunreinigen. Er ist nach einigen Wochen verbraucht und es muss
nachgedüngt werden. Der Boden wird ausgelaugt.
Mist
/ organischer Dünger - Dabei ist vorteilhaft,
dass er umweltfreundlich ist. Der Verlust bei starkem Regen hält sich in
Grenzen, da er sich mit den Boden verbindet. Er gibt viel Humus an den
Boden weiter und da er langsam mineralisiert stehen die Nährstoffe
längere Zeit den Pflanzen zur Verfügung. Der Mist ist der
preisgünstigste aller Dünger.
- Der Nachteil bei dieser Art zu
düngen ist, dass sehr viel Material benötigt wird, was eine
arbeitsintensive Ausbringung erforderlich macht. Er kann nicht gut
dosiert werden, da die Nährstoffe schwer zu bestimmen sind. Des weitern
ist er schlecht zu lagern und nachhaltig sehr geruchsintensiv. Einer der
größten Nachteile ist aber das große Unkrautaufkommen, da sich im Mist
zahllose Samen verbergen.
Organischer
Dünger pelletiert - Der Vorteil daran ist, dass
er umweltfreundlich ist. Er enthält bis zu 70% Humus. Eine präzise
Angabe der Inhaltsstoffe ist gegeben, (z.B.: 10% Stickstoff, 3%
Phosphor) daher ist er gut zu dosieren und der Verbrauch verringert
sich. Es handelt sich dabei zumeist um einen Langzeitdünger, der die
Nährstoffe während der gesamten Wachstumsperiode an die Pflanzen
weitergibt. Auch bei starkem Regen kein Verlust der Nährstoffe, da er in
den Boden eingeht. Er ist gut auszubringen, lockert den Boden und
enthält keine Samen. Des weiteren ist er einfach zu lagern.
-
Nachteilig an dieser Art zu Düngen ist, der Geruch am Tag der
Ausbringung. Der Preis dieses Düngers ist in der Regel höher als der,
der oben behandelten, jedoch ist zu beachten, dass entscheidend weniger
Material benötigt wird.
Die
Düngung mit Stickstoff (\"N\") Wie sollte mit
Stickstoff gedüngt werden?- Unsere
Düngemittelverordnung (DüMV) fordert die Minimierung umwelt-
schädigender Nährstoffverluste, enthält aber keinerlei konkrete Hinweise
um dies zu vermeiden. Um die DüMV weitgehend zu realisieren damit im
Falle einer Kontrolle keine Beanstandungen zu erwarten sind empfehle ich
Ihnen folgende Grundsätze im Hinblick auf den Einsatz von Düngemitteln.
Die Bedürfnisse Ihres Pflanzenbestandes werden dabei bestmöglichst
berücksichtigt.
- Es ist schwierig, aus Erfahrungswerten den
Stickstoff Bedarf Ihres Boden zu bestimmen (Bemessungen für die
Stickstoff Düngung entnehmen Sie obiger Tabelle). Es ist daher zu
berücksichtigen, dass bereits vorhandener Stickstoff im Boden zu einer
Überdüngung führen kann. Allerdings sollten gemachte Erfahrungen in die
Entscheidung mit eingebracht werden. z. B.: Wachsen die Pflanzen am
Anfang zu schnell und bleiben dann im Wachstum stehen (ein Zeichen, dass
der Stickstoff weitgehend verbraucht ist) oder bleiben die Pflanzen
stehen und wachsen nach einiger Zeit aus (ein Zeichen, dass der
Stickstoff zu spät den Pflanzen zugänglich war).
- Eine
beständige Stickstoff Abgabe an die Pflanzen ist anzustreben.
Wann
soll die Ausbringung von Stickstoff erfolgen?-
Beim mineralischen Dünger (z.B. Blaukorn) sollte die Ausbringung erst ab
den Beginn der Vegetation erfolgen (Mitte April bis Ende Mai). Jedoch
ist dabei die Witterung zu berücksichtigen. Ein trockener Frühling lässt
eine frühe Ausbringung vorteilhaft erscheinen weil der Dünger länger in
der Erde bleibt und nicht ausgewaschen wird. Das Gegenteil ist bei
einem nassen Frühling zu tun, da der Dünger früher ausgewaschen und
verbraucht wird. Daher ist eine Nachdüngung im Juni/Juli erforderlich.
-
Der Mist sollte am besten im Spätherbst in den Boden eingebracht
werden. Falls dies nicht möglich ist, ist es empfehlenswert ihn nicht
nach März auszustreuen, da er ansonsten den Pflanzenwurzeln schaden
könnte.
Organischer Dünger
pelletiert - Diese Art von Dünger geht in den
Boden ein und steht nach dem ersten kräftigen Regen oder Begießung den
Pflanzen sofort zur Verfügung. Er gibt die Nährstoffe nach Bedarf an die
Pflanzen ab und kann nicht ausgewaschen werden. Daher ist es von
Vorteil den Dünger vor der Vegetation also im März/April auszubringen.
Die Wetterbedingungen nehmen hier kaum Einfluss auf die Nährstoffe.
Wie
soll die Ausbringung erfolgen? Auf dauerbegrünten
Böden- Der mineralische Dünger ist ganzflächig
auf die Grünfläche zu streuen. Damit der Stickstoff die Wurzeln erreicht
ist ein gezieltes verstärktes Bewässern der gedüngten Fläche nötig (auf
Auswaschung achten), da bei sporadischem Regen die Nährstoffe die
tiefer gelegenen Wurzeln nicht erreichen.
- Den Mist auf die
gesamte Fläche gleichmäßig ausbringen.
- Der organische
pelletierte Dünger ist ebenfalls ganzflächig auf die Grünfläche zu
streuen. Nach dem ersten kräftigen Regen löst er sich auf und der
Stickstoff kann in den Boden eindringen und die Wurzeln werden erreicht.
Auf
offen gehaltene Flächen z.B. Beete, Weinberge-
Den mineralischen Dünger in den Beeten gezielt um die Pflanzen streuen
und wässern (auf Auswaschung achten). In den Weinbergen ganzflächig
ausbringen.
- Den Mist in den Boden umstechen oder einarbeiten.
-
Den organisch pelletieten Dünger in Beeten auf die Oberfläche streuen
und leicht einrechen, nicht tiefer als 10cm und kräftig wässern, damit
er sich mit den Boden verbindet. In Weinbergen die Oberfläche der offen
gehaltenen Fläche bestreuen und den Boden lockern.
Die
Düngung mit Phosphor (P2O5) - Im Gegensatz zu
Stickstoffdüngung erfordert das Düngen mit Phosphor ein gewisses
Fingerspitzengefühl. Es genügt bereits eine kleine Schwankung des
pH-Wertes im Boden und der Phosphor löst sich nicht mehr im Wasser.
Somit ist er den Pflanzenwurzeln nicht mehr zugänglich. Dies erklärt,
dass viele Böden reichhaltig an Phosphor sind. Daher ist zu
differenzieren, wie viel Phosphor enthält mein Boden und wie viel davon
ist den Pflanzen nützlich. Da dies mit herkömmlichen Bodenanalysen nicht
möglich ist sind folgende Anregungen zu beachten:
- Anreichern
des Bodens mit organischen Substanzen.
- Je größer der
Humusgehalt im Boden um so stabiler ist der pH-Wert.
- Je
stabiler der pH-Wert umso mehr Phosphor wird an die Pflanzen
weitergegeben.
- Diese Aussage gilt auch für die dem Boden so
wichtigen Mikroelemente wie Bakterien usw.
- Die einzige
Möglichkeit das Phosphor unabhängig von der Bodenbeschaffenheit den
Pflanzen zugänglich zu machen ist, ihn in organischer Form mittels Humus
in den Boden einzubringen. Die Folge ist, der Phosphor bleibt den
Pflanzen bis zu 90 % zugänglich und kann von Ihnen bei Bedarf
aufgenommen werden.
- Wird der Boden jedoch mit mineralischen
Phosphor gedüngt so ist lediglich eine Weitergabe der Substanz von
maximal 40% gewährleistet.
Wie
wirkt Phosphor auf die Pflanzen allgemein? -
Phosphor hat eine ausgleichende Funktion in Hinsicht zum Stickstoff (N).
Er gibt den Pflanzen die nötige Energie Blätter und Früchte zu bilden.
Er stärkt das Fruchtholz und macht die widerstandsfähiger gegen äußere
Bedingungen. Zusätzlich ist eine größere Ernte mit einheitlicheren
Früchten zu erwarten.
- Beim Einpflanzen von Jungbäumen wird eine
Stärkung der Wurzeln bewirkt, was die Anwachsrate wesentlich erhöht. Es
gehen nur wenige Pflanzen ein. Des weiteren wird die Verholzung
beschleunigt. Die Jungpflanzen werden dadurch widerstandsfähiger und der
spätere Fruchtertrag erhöht.
- Bei tragenden Weinstöcken wird
das Stickstoff bedingte Wachstum der Wassertriebe wird weitgehend
verhindert. Die Pflanze kann sich somit gleichmäßiger entwickeln. Die
Triebe wachsen in konischer Form (am Ansatz länger, an der Spitze
kürzer). Der Augenabstand an den Trieben wird gleichmäßiger.
Die
Wirkung des Düngers auf die Bodenbeschaffenheit -
Beim permanenten mineralischen Düngen wird der Boden ausgelaugt und
selbst umfangreiche Bodenlockerungen bewirken keine nennenswerte
Nährstoffzufuhr.
- Bei ständiger Mistdüngung kann der Boden
übersättigt werden, da wie eingangs erwähnt keine genaue Dosierung
möglich ist. Es besteht die Gefahr, dass die Pflanzen auswachsen
-
Beim regelmäßigen Ausbringen von organischem Dünger wird der Boden
optimal beeinflusst, da eine dosierte Abgabe der Mineralstoffe an die
Pflanzen stattfindet. Jede Bodenauflockerung bringt einen neuen
Nährstoffschub an die Pflanzen.
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